Projekt Beschreibung

Warum?

 

Die Schäden und Verluste durch vergangene Hochwasserereignisse in Europa haben die Aufmerksamkeit von Politikern und Wissenschaftlern auf die Verwundbarkeit gegenüber Naturgefahren gelenkt. Parallel dazu, führten der Klimawandel sowie der soziale Wandel unserer Gesellschaft in den letzten Jahren zu einer Veränderung im Umgang mit Hochwasserrisiken. Der Schutz der Bevölkerung durch den Staat wurde bzw. wird vermehrt durch lokale Initiativen im Bereich Hochwasserschutz erweitert. Einerseits stellen sich vermehrt lokale sowie regionale Gebietskörperschaften dem Umgang mit Naturrisiken, andererseits sind es Bürgerinitiativen die sich aus unterschiedlichsten Gründen zusammenschließen und eigene Pläne im Bereich Hochwassermanagement erstellen.

Im Zuge des Projekts BottomUp:Floods werden Initiativen im Bereich Hochwassermanagement vor den Vorhang geholt, die sich von gängigen Ansätzen auf diesem Gebiet unterscheiden. Diese Bottom-up-Initiativen werden oftmals von Bürgern oder lokalen Entscheidungsträgern vorangetrieben, um lokale Probleme zu lösen und Chancen zu ergreifen.

2 Pilotgemeinden: Die Stadtgemeinde Lienz und die Gemeinde Heinfels (beide Osttirol) haben sich bereit erklärt, das Projekt BottomUp:Floods mit ihrer Expertise zu unterstützen. Beide Gemeinden sind aufgrund ihrer Topographie sowie der beträchtlichen Anzahl an exponierten Gebäuden Hochwasserrisiken in hohen Maßen ausgesetzt – beide Gemeinden engagieren sich seit Jahren in diesem Bereich und verfügen über ein äußerst ausgeprägtes Risikobewusstsein.

 

Was?

 

BottomUp:Floods untersucht Bottom-up-Anpassungsinitiativen im Bereich Hochwasserrisikomanagement die zu sozialer Transformation in österreichischen Gemeinden führen. Folgende drei Hauptziele werden im Zuge von Bottom-up Floods verfolgt:

 

  • Analyse und Evaluierung von Bottom-Up Initiativen im Naturgefahrenmanagement
  • Identifikation und Bewertung der erforderlichen institutionellen Rahmenbedingungen
  • Entwicklung von Empfehlungen für relevante Entscheidungsträger, um Bottom-Up Initiativen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene umzusetzen

 

Wie?

 

Zu Beginn des Projekts wird eine Studie zu verschiedensten bottom-up Initiativen im Bereich Hochwassermanagement weltweit erstellt. Aus dieser Studie werden drei Best Practice Beispiele mittels Interviews genauer untersucht. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für den Erfolg derartiger Initiativen zu analysieren. Mit Unterstützung der Pilotgemeinden Lienz und Heinfels werden in weiterer Folge Szenarien-Workshops veranstaltet, im Zuge derer mögliche Strategien für Bottom-up Initiativen auf Gemeindeebene erarbeitet werden. Als nächster Schritt sind quantitative Befragungen mit Bürgern geplant, bei denen generell die Motivation und Bereitschaft zur Umsetzung derartiger Bottom-up Anpassungsmaßnahmen auf lokaler Ebene abgefragt werden. Aus diesen drei Ergebnissen werden anschließend Folgerungen für eine Anwendung über Österreich bzw. Europa hinaus analysiert und zusammengefasst. Das daraus entstehende Handbuch für Praktiker, soll es Anwendern ermöglichen, die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse im eigenen Umfeld umzusetzen.